Wolfgang Fulda «affect structures»

Die kleinen Polyphonien für Stimme mit live-elektronischen Kontrapunkten skizzieren Gefühlszustände: furor (Raserei) – ira (Zorn) – fiducia (Zuversicht) – laetitia (Freude) – spes (Hoffnung) – tristitia (Traurigkeit) – dolor (Schmerz) – tranquilitas (Ruhe). Sie lassen sich – platonisch-pythagoreischer Tradition folgend – als spezifische Mischungen der vier Elemente und damit letztlich als Zahlenproportionen beschreiben. Das Ausgangsmaterial einer diatonischen Skala auf d wird je nach Affekt unterschiedlich chromatisiert. Im Rahmen des jeweiligen Profils entscheidet das Programm über melodische Bewegung, Phrasenlänge, Rhythmik, Dynamik, Verzierung, Text etc. (W. Fulda)